Archive for the 'digital divide' Category

23C3 Chaos Communication Congress in Berlin

Friday, December 29th, 2006

23C3

Wie jedes Jahr besuche ich den Chaos Communication Congress. Mein Vortrag findet um 11:30 in Saal 3 statt und wird auch übers internet live übertragen.

Gates Krokodiltränen

Friday, December 8th, 2006

bill Der „Gutmensch“ Bill Gates macht sich nun nach Madonna auch Sorgen um Malawis Waisenkinder. Laut einem Malawi Nation Artikel von gestern Donnerstag, den 7. Dezember 2006 schenkt die Bill und Melinda Gates Foundation 2’124’992 US$ an die Malawische NGO OSA (Orphan Support Africa).
(Mein Kommentar vorbehalten).

disabled braille Auf der gleichen Zeitugsseite war zudem ein Artikel über die Malawische Organisation für Behinderte, welche die schlechte Infrastuktur von Informatik Software und Hardware für körperlich behinderte Leute beklagen. Ich möchte an dieser Stelle auf das GNOME accessibility Projekt aufmerksam machen, welches es blinden Personen erlaubt freie Software mit der „Braille-Zeile“ zu nutzen. Auch Gino Filadoro hat bereits mit einer behinderten Person ein Projekt mit freier Software am Studienbereich Neue Medien erarbeitet.

Links:
Debian accessibility Projekt

Kabellose Netzerkverbindung an der Poly

Wednesday, December 6th, 2006

wireless Gestern kam der Systemadministrator Maganizo Monawe in mein Büro und stellte mir den italiener Carlo Fonda von ICTP vor, der an der Polytechnic in den nächsten 10 Tagen mit einer Handvoll Studierenden und Dozierenden ein „Wireless Networking“ Projekt umsetzt. Nach ein paar Sätzen italienisch war klar, dass die Gruppe aus Triest mit der ähnlichen Haltung ein Projekt leiten ohne mit imperialer Haltung westliche Vorstellungen durchzusetzen. Laut Carlos Wiki-Webseite fand im Juni 2006 ein Trainingskurs in Wireless Hacking in Triest statt wonach nun die gewonnenen Erkenntnisse in Blantyre umgestezt werden und die Colleges und Spitäler um die Polytechnic kabellos vernetzt werden.

Auch Carlo war entsetzt von den hohen ISP (Internet Services Provider) Preisen in Malawi und auch darüber, dass das VSAT Equipment, welches vor einem Jahrzehnt vom United Nations Development Programme (UNDP) auf der Polytechnic aufgestellt wurde, nun von Paulos Nyirenda kommerziell angeboten wird. Die Polytechnic bezahlt SDNP monatlich US$ 3000 für 256 Kbit Uplink und 512 KBit Downlink Verbindung.

Beim Gespräch mit Carlo stellte sich zudem heraus, dass er seine Projekte jeweils mit Personen aus Wireless Community durchführt, welche ich zum Teil vom Chaos Communication Congress her kenne (Freifunk.net etc.). So hat beispielsweise Elektra Wagenrad vor einem Jahr einen interessanten Vortrag über „Wifi Longshots“ in Bangladesh gehalten. Eben dieses Wissen kommt auch beim ICTP Wireless Workshop zum Einsatz und ist für Entwicklungsländer eine geeignete Technologie. Während Kabelverbindungen in Afrika oft ausgegraben und die Kabel anderweitig Verwendung finden erlauben Wireless Verbindungen weitreichende Distanzen (Rekord 279 KM) zu überbrücken. Zudem erlaubt wireless meshed networking das Aufteilen von vielen Internetverbingunen mit schmaler Bandbreite.

Offizielle Thin Client Übergabe

Tuesday, December 5th, 2006

handover1 Gestern Nachmittag um 16:00 Uhr zentralafrikanischer Zeit (CAT) fand die offizielle Übergabe der Thinclients an die Bibliothek der Polytechnic statt. Die „Zeremonie“ locierte im „Audiovisual“, wo ein Teil der Thinclients (12 Stück) aufgebaut ist. Leider war der Vice-Chancellor der University of Malawi wegen seines engen Zeitplans nicht anwesend. Martin Thawani der Bibliothekar der Polytechnic eröffnete den Anlass mit ein paar Worten zu meinem letzten Aufenthalt 2004, als ich während 5 Monaten an der Polytechnic Netzwerk und Server für die Schule aufgesetzt hatte. Martin Thawani lobte den Einsatz mit Freier Software insbesondere deshalb, da diese die Problematik von Viren und Spam in engen afrikanischen Bandbreiten massiv behebt. (Auf dem Bild ist links der Bibliothekar Martin Thawani und rechts Alex Antener bei der symbolischen Übergabe des Buches „Free as in Freedom“ über Richard Stallman zu sehen). Nach seiner Einführung fügte ich hinzu, dass wir im ITZ an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich Freie Software (GNU/Linux Debian) auf den Servern für den Schulbereich mit grossem Erfolg einsetzen. Und dass eben diese Thinclients welche das ITZ der Polytechnic schenkt auch bei uns Verwendung finden und somit auch die Studierenden und Dozierenden der Polytechnic es verdienen mit den neusten informationstechnologischen Mitteln zu arbeiten und nicht der verbrauchte westliche Computerschrott zugeschoben werden sollte wurde mit Applaus bestätigt. Der Principal Dr. Charles Mataya zeigte sich sehr dankbar und erzählte uns von seinen Anfängen als er 1981 auf Unix Rechnern in der Uni sein PhD machte. Er meinte, dass mit dieser Zusammenarbeit zwischen der HGKZ und der Polytechnic eine zukünftige interkulturelle Partnerschaft eingeleitet werden sollte und so weiterhin zusammenzuarbeiten. Zum Ende des Übergabe schenkte uns der Bibliothekar Martin Thawani 2 traditionelle malawische Masken und eine geschnitze Afrika Karte.

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Ich möchte an dieser Stelle meiner Chefin Barbara Berger und Ihrem Stellvertreter Harry Rauter vom ITZ der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zurich herzlich für die Unterstützung danken. Auch Ramon Cahenzli und Gino Filadoro schicke ich mein warmes Danke für ihre Zusammenarbeit. Nathalie Bissig verdient meinen besonderen Dank für ihre wundervollen Bilder, welche uns allen grosse Freude bereiten.

23C3

Monday, December 4th, 2006

23c3 Der 23igste Chaos Communication Congress findet vom 27. bis 30. Dezember 2006 in Berlin statt. Der unter der „23“ stehende Kongress trägt den wunderbaren Titel: „Who can you trust?“. Weil zu disem Thema das Malawi Projekt gut passt, halte ich am dritten Kongresstag einen Vortrag über Malawi.

Holzschnitzerei

Friday, November 24th, 2006

carving1 Die CD-Dupliziermaschine von Andrew Msiska ist fast fertig. Die „Holzkiste“ wurde nun mit Afrikanischen Schnitzereien verziert. Der Adler steht für Andrews Artist Company, die Chamäleone sind Alex gewidmet, das Dicdic Ramon und das Ä„ffchen mir. Und das Gnu? Das Gnu allen Gnu-Freunden.

carving2 Ich möchte übrigens noch hinzufügen, dass die Compifreaks von hier, wenn sie ins Büro kommen und das Teil sehen, Sternchen in den Augen bekommen. Ein Student ist nun so motiviert, dass er auch seiner Maschine ein solcher Gewand herstellen lassen will.

Mehr Detailaufnahmen folgen nächste Woche. Die tiefe Bandbreite des Polytechnic Internets erlaubt keine umfangreiche Bilderuploads.

Thinclient Netzwerk fertiggestellt

Friday, November 24th, 2006

thin1 thin2 thin3

Die beiden Thinclient Netzwerke sind fertig aufgesetzt und mit squid als Proxyservice eingerichtet. Die Nachforschungen und der Artikel von Ramon Cahenzli waren sehr hilfreich, da Nachforschungen im langsamen Internet der Polytechnic sehr frustrierend und mühsam sind.

Die vergangenen Tage haben wir einige Stresstests und verschiedene Konfigurationen von squid, dhcp und ltsp gemacht. Das System läuft, verglichen mit den bisherigen Polytechnic Computern, sehr schnell. Wir warten noch auf eine Lieferung von TFT Monitoren aus Südafrika, welche dann für die Thinclients eingesetzt werden. Die Übergabe wird voraussichtlich nächste Woche stattfinden.

GNU Stempel

Wednesday, November 22nd, 2006

gnustamp

Nachdem Andrew sich Stempel für seine Musik Firma hat produzieren lassen, konnten wir es natürlich auch nicht lassen, einige Stempel für uns produzieren zu lassen. Eines der Muster war das „Heckert GNU“.

Lizenz

Friday, November 17th, 2006

gnuNathalie und ich haben entschieden sämtliche Bilder, die in Malawi 2006 entstanden sind unter der GFDL (GNU Free Documentation License) zu lizenzieren. Diese „copyleft“ Lizenz erlaubt das freie kopieren, modifizieren und weiterverteilen unter der Bedingung, dass der Author erwähnt und die Bilder diese Freiheit behalten und somit unter der gleichen Lizenz bleiben.

ccDie Zeichnungen, die Nathalie gemacht hat erscheinen unter der Creative Commons „Attribution ShareAlike“ Lizenz. Diese Lizenz erlaubt das Kopieren, modifizieren und weiterverteilen unter der Bedingung, dass das Werk diese Freiheit behält und der Author erwähnt wird ebenfalls.

Azunghu amaganiza kuti… Anthu akuda amaganiza kuti

Thursday, November 16th, 2006

(Weisse denken… Schwarze denken…)

munthu

Wir möchten ja alle nicht in Klisches denken, manchmal aber ist dies gar nicht so einfach. Wie soll man Bilder lesen können von Orten die man nicht kennt, die man nie gerochen, nie gehört hat? Aus den kleinen Stücken die einem am anderen Ufer erreichen baut sich unser Hirn automatisch ein Bild zusammen.

Das Wort Munthu, bedeutet in Chichewa „Mensch“. Wir, Alex und ich, sind aber aufgrund unserer Hautfarbe nicht Munthu, sondern Azungu (urspr. „Geist“, Heute jedoch ausschliesslich gebraucht für „Weisser“). Dass nur Schwarzhäutig, Menschen sein sollen, mag auf das erste hinhören verwirrend klingen, unsere Chichewalehrerin hat uns diesen Sachverhalt aber so erklärt:
Das Wort „Munthu“ entstand in der Zeit als noch nie ein Mensch mit weisser Haut den Kontinent betreten hatte. Als Mensch galt also natürlich jenes Wesen dass aufrecht gehen konnte und dessen Haut schwarz war. Punkt. Als nun plötzlich ein Weisser dastand, erschraken die Menschen sehr, sie dachten dies müsse ein Geist, ein Azungu, sein. Das hat sich so einglebt. Munthu ist Mensch, aber nicht ein Weisser Mensch. Alles klar? 🙂

Irgendwie denkt man dass das Thema der Hautfarbe eigentlich schon lange keines mehr sein sollte. Ich bin selber über mich erstaunt und auch über meine Umgebung, wie es dennoch eines ist. Nicht unbedingt in einem diskriminierenden Sinn, nur ist es etwas das man nicht verbergen kann, dass man nicht vergisst oder übersieht.
Bei uns wirk sich dies konkret z.B darin aus, dass alles ein bisschen teurer ist. Die Tomaten, die Zwiebeln, die Bananen, ect. Wenn es die Verkäufer allzu arg übertreiben, denn langsam kennen auch wir die angemessenen Preise, sagen wir „com‘ on, this is Azungu price!!, give me Okuda price..“
Also grundsätzlich sind wir Geldbeutel mit Beinen und Armen. Menschen durch dessen Adern nicht Blut, sondern mindesten Gold wenn nicht gar Platin fliessen muss.
Umgekehrt ist auch unser Bild das wir von Okuda haben, wenn wir ganz ehrlich sind, sind diese seltsamen Bildern von Afrika such noch nicht ganz aus unseren Köpfen verschwunden. Das Bild vom wilden wilden Menschen, der Heuschrecken, Ameisen und Schlangen isst. Der wahrscheinlich auf einem Baum wohnt, sehr arm ist und ungebildet.

So habe ich angefangen diese manchmal ziemlich lustigen Bilder aufzuzeichnen. Hier das erste Doppel.