Archive for the 'private Life' Category

Der Gang in die Sauna

Monday, December 25th, 2006

Es ist nun eine Woche her, seit wir aus Malawi zurück gekommen sind. Der Temperaturunterschied ist gerade mal 30°C. Die Körper haben sich in den 10 Wochen an das zentralafrikanische Klima angepasst. Nachts konnte man oft wegen der Hitze kaum schlafen und Nathalie hat wegen des neben dem Bett stehenden Ventilators oft vom Überflug über den Kongo geträumt. Nun ist es soweit: Heute habe ich meine Saunasaison eröffnet. Der erste Gang Saunarium bei 60°C war für den Körper wie ein heisser Tag am Malawisee anzufühlen. Kurze Erklärung für meine malawischen Freunde: Die Sauna ist nach finnischer Tradition eine hölzerne Kabine, die bis zu 90 °C trocken erhitzt wird und man für durchschnittlich 15 Minuten reingeht und danach im eiskalten Wasser und kurzem Spaziergang an der frischen Luft (im Winter unter 0°C) abkühlt um den Kreislauf anzuregen um so den Körper gegen Erkältung und Krankheiten zu schützen und das Immunsystem anzuregen. (Mehr Informationen zur Sauna gibt es auf de Wikipediaseite).

See See

Saturday, December 23rd, 2006

Nyasa heisst in der Sprache Yao (eine der 4 in Malawi gesprochene Sprachen) „See“. Als die Britischen Kolonialisten in Malawi eindrangen, fragten sie die Eingebohrenen wie denn der See heisse, sie antworteten: Nyasa. Also hiessen die Briten den See kurzerhand „Lake Nyasa“, was aber eigentlich soviel heisst wie See See! Der Malawisee ist 560km lang und bis zu 75km breit. Es grenzen Malawi, Mozambique und Tanzania an Ihn. Der Fischfang ist eine wichtige Einnahmensquelle für die Seebewohner. Vorzüglichen Chambo und Kampango werden ihm entnommen. Die Wichtigkeit des Jambos sieht man auch daran, dass der Chambo auf vielen Sachen abgebildet wird, wie zum Beispiel immer wieder auf Stoffen:

chambo1 chambo2 chambo3

Senga Bay liegt am Lake Malawi und ist 18km entfernt von Salima. Noch gibt es keine Promenaden wo Pärchen händchenhaltent Icecrème essen. Oder Hundebesizter die ihr Liebling am Morgen Gassi führen. Keine Würstchenbuden, kein Betonierter Weg. Noch hat es keine Sonnenschirme um welche sich die Touristen streiten müssen. Das Seeufer ist Teil des Lebens im Sinne von: Hier wird gewaschen, geduscht, gebadet, abgewaschen und gefischt. Die Männer waschen sich nicht am selben Ort wie die Frauen. Der Körper wird über und über mit Seife eingeschäumt, was ein schönes Bild ergibt auf dieser dunklen Haut. Um die Hornhaut an den Füssen loszuwerden, stehen grosse Steine am Rande des Wassers an denen man die Füsse wetzen kann. Bei dunstigem Wetter könnte man meinen man stehe vor einem Meer, nur das fehlen des Salzes in der Luft und auf der Haut, lässt einem wissen das dies nicht der Fall ist. Die „Sommerferien“ haben angefangen und diverse Schulklassen aus Malawi kommen, um sich Ihren See anzuschauen und darin zu baden.

bathing people

Bei all der Idylle vergisst man manchmal, dass in diesem See nicht nur gerne viele leckere Fische schwimmen, sondern auch Hippos und Krokodile. Man sollte auf den Rat der Einwohner hören und nach 17h eher vom Ufer auf den See blicken denn vom See aufs Ufer. Denn manchmal schwimmen ca 15m vom Strand entfernt 2 Hippos vorbei, gemächlich, wie wenn nichts wäre….

Afrikanische Stoffe

Friday, December 22nd, 2006

Nathalie hat ein paar Bilder von den in Malawi erworbenen Stoffen gemacht. In der Bildergallerie gibts mehr davon zu sehen. 🙂

drapery1 drapery2 drapery3 drapery4

analoge Photographie

Tuesday, December 19th, 2006

baobab mamya Nebst den vielen Digitalphotos, die Nathalie in Malawi gemacht hat hat sie mit ihrer Mamya Mittelformatkamera viele Fotos gemacht, welche in den nächsten wochen von ihr im Labor entwickelt und vergrössert werden.

Eine kleine Vorschau gibt es hier zu sehen.

Kulturschock

Monday, December 18th, 2006

chileka Nebst dem krassen Temperaturunterschied (Blantyre 35°C, Zurich 3°C) sind es vor allem die kulturellen Differenzen, welche uns nach dem 10 wöchigen Aufenthalt in Malawi zurück in Zürich zu schaffen machen. Es fehlen die fröhlich bunten Gesichter in den Strassen, die Farben und Formen der Umgebung, das frische Grün der Regenzeit. Der morgendliche Gang ins Büro mutet wie ein Begräbnis an. Scheinbar ferngesteuerte Menschenmassen fliessen durch den öffentlichen Raum. Der neblig-graue Winter ist den Gesichtern hier eingeschrieben. Kaum ist der erste Farbige im Bus nach Altstetten gesichtet entspringt mir ein „shap-shap“ worauf man mir mir irritiertem Blick antwortet. Vielleicht rettet mich heute der Italiener mit seiner Holzofen-Pizza auf die ich mich nach 10 Wochen Nsima (Malawischer Maisfladen) sehr freue.

Creative Commons

Thursday, December 7th, 2006

vanessa

Am 3.November habe ich in diesem Blog eine Zeichnung von einem afrikanischen Markt veröffentlicht. Andrews Freundin Lucie hat diese Zeichnung heruntergeladen, ausgedruckt und bei sich Zuhause aufgehängt. Vanessa ist die Tochter von Lucie. Sie ist 8-jährig und zeichnet sehr gerne. Zu jeder Zeichnung kann sie jedes Detail erklähren was es bedeuted. Als sie meine Zeichnung gesehen hat, hat sie diese „kopiert“. Oder vielleicht ist es richtiger zu sagen, hat sich von meiner Zeichnung inspirieren lassen.

„Fupa langa“ Mein Rückgrat

Tuesday, December 5th, 2006

In einer Nacht- und Nebelaktion, wurden wir gestern Teil des neuen Videos Clips von Joseph Nkasa. Der Clip zeigt hauptsächlich den Sänger und seine Frau. Der Text handelt von der Liebe. Er singt dass sie sein Rückgrat ist. Um unseren schwarzen Freunden beim betrachten noch etwas Würze und Amusement zu bringen, hat uns Anderew gebeten für eine kurze Sequenz unter dem Vollmond zu tanzen, zu singen und nicht zu letzt uns zu Küssen.

kiss1 kiss2 kiss3

Katamaran

Tuesday, December 5th, 2006

Wir mieten uns ein Katamaran um zur Insel zu segeln.
Der Wind ist stark, das Boot ist schwach. Ein Seil reisst und der Mast bricht ab. Wir sind nicht weit entfernt vom Ufer, und ca 20m von uns entfernt taucht ein Fischerboot auf, mit breitgrinsender Besatzung. Allzugerne wollen sie uns helfen. Von weitem geben sie auch schon den Preis der diese „Hilfe“ kosten wird bekannt: 2000Kwacha (c.a 20Sfr.) Dies ist in etwa was ein Haushälter in einem Monat verdient.
Wir willigen nicht ein, lassen uns aber dennoch abschleppen.
Am Ufer angelangt, fangen lange Diskusionen an. Am Ende bezahlen wir Ihnen 5Liter Disel und 500Kwacha.
Naja. Die weisse Haut bleibt weisse Haut.

Die Lodge von Samantha

Es sind die kleinen immer wiederkehrenden Sachen die einem Manchmal wirklich die Nerven rauben. Manchmal denkt man es gäbe keine Fortschritte, nicht kleine, nicht Grosse.
Man kann jahrelang bei jemandem jeden Morgen Fisch kaufen und man wird jeden Morgen aufs neue eine halbe Stunde um den Preis feilschen müssen. Malawier haben eine Antwort auf solche sachen: Tschontscho, its like that, life goes on…

Mulanje Mountain

Thursday, November 23rd, 2006

mulanje1 Um unsere Köpfe von der letzten Woche zu lüften, besteigen wir am Wochenende den Mulanje Mountain. 2 Freunde aus Deutschland und ein Guide der sich im Gebirge auskennt begleiten uns. Der Weg ist steil, sehr steil, und die Hitze lässt einem denken dass man sich in einem Backofen befindet und gerade einen Gugelhopf besteigt. Die Pflanzenwelt ist umwerfend und ebenso das Vogelgezwitscher. Von dort oben sieht man hinunter auf die Dörfer, die Dächer aus Blech glitzern wie Glitzersteine auf dem Roten Boden. Der Boden ist Flach und weit und dann aus dem Nichts hat es Berge und Hügel die Aussehen wie wenn sich ein sehr grosses Tier hingelegt hätte um da für einen Moment zu ruhen.

Auf dem Weg begegnent uns ein Mann der Talwärts geht und einen Baumstamm auf seinem Rücken transportiert. Einmal mehr für unsere Augen sehr aussergewöhnlich und sehr unglaublich.
Je höher wir steigen, desto angenehmer wird die Temperatur, und bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir endlich mit grossem Hunger die Hütte.

mulanje2 mulanje3 mulanje4

Dieser Hunger wie auch das Zusammentreffen von 4 Europäern welche seit 2 Monaten ausschliesslich, Nsima, Reis, oder Kartoffeln mit Huhn, Jambo oder Rind essen, motiviert zu schönen Gesprächen über diverse Leckereien wie Pizza, Risotto, Oliven, Gorgonzola, Curry, Trüffel und Schokolade. Der Topf mit Reis und Ketchup den es zum Nachtessen gibt, kann unserer Stimmung nichts anhaben.

Vogelspinne

Tuesday, November 21st, 2006

tarantula tarantel2Heute morgen, als ich mir die Hosen, welche ich mir von meinem Schneider in Blantyre habe machen lassen, anziehen wollte, war eine riesige Vogelspinne am Hosenbein. Warscheinlich kam das Biest über Nacht in unser Schlafzimmer.

Es gehört zu unseren alltäglichen Riten, allmorgentlich die Schuhe auszuklopfen und vor dem anziehen die Kleider auszuschütteln. 🙂