analoge Photographie

baobab mamya Nebst den vielen Digitalphotos, die Nathalie in Malawi gemacht hat hat sie mit ihrer Mamya Mittelformatkamera viele Fotos gemacht, welche in den nächsten wochen von ihr im Labor entwickelt und vergrössert werden.

Eine kleine Vorschau gibt es hier zu sehen.

Kulturschock

chileka Nebst dem krassen Temperaturunterschied (Blantyre 35°C, Zurich 3°C) sind es vor allem die kulturellen Differenzen, welche uns nach dem 10 wöchigen Aufenthalt in Malawi zurück in Zürich zu schaffen machen. Es fehlen die fröhlich bunten Gesichter in den Strassen, die Farben und Formen der Umgebung, das frische Grün der Regenzeit. Der morgendliche Gang ins Büro mutet wie ein Begräbnis an. Scheinbar ferngesteuerte Menschenmassen fliessen durch den öffentlichen Raum. Der neblig-graue Winter ist den Gesichtern hier eingeschrieben. Kaum ist der erste Farbige im Bus nach Altstetten gesichtet entspringt mir ein „shap-shap“ worauf man mir mir irritiertem Blick antwortet. Vielleicht rettet mich heute der Italiener mit seiner Holzofen-Pizza auf die ich mich nach 10 Wochen Nsima (Malawischer Maisfladen) sehr freue.

Gates Krokodiltränen

bill Der „Gutmensch“ Bill Gates macht sich nun nach Madonna auch Sorgen um Malawis Waisenkinder. Laut einem Malawi Nation Artikel von gestern Donnerstag, den 7. Dezember 2006 schenkt die Bill und Melinda Gates Foundation 2’124’992 US$ an die Malawische NGO OSA (Orphan Support Africa).
(Mein Kommentar vorbehalten).

disabled braille Auf der gleichen Zeitugsseite war zudem ein Artikel über die Malawische Organisation für Behinderte, welche die schlechte Infrastuktur von Informatik Software und Hardware für körperlich behinderte Leute beklagen. Ich möchte an dieser Stelle auf das GNOME accessibility Projekt aufmerksam machen, welches es blinden Personen erlaubt freie Software mit der „Braille-Zeile“ zu nutzen. Auch Gino Filadoro hat bereits mit einer behinderten Person ein Projekt mit freier Software am Studienbereich Neue Medien erarbeitet.

Links:
Debian accessibility Projekt

Creative Commons

vanessa

Am 3.November habe ich in diesem Blog eine Zeichnung von einem afrikanischen Markt veröffentlicht. Andrews Freundin Lucie hat diese Zeichnung heruntergeladen, ausgedruckt und bei sich Zuhause aufgehängt. Vanessa ist die Tochter von Lucie. Sie ist 8-jährig und zeichnet sehr gerne. Zu jeder Zeichnung kann sie jedes Detail erklähren was es bedeuted. Als sie meine Zeichnung gesehen hat, hat sie diese „kopiert“. Oder vielleicht ist es richtiger zu sagen, hat sich von meiner Zeichnung inspirieren lassen.

Kabellose Netzerkverbindung an der Poly

wireless Gestern kam der Systemadministrator Maganizo Monawe in mein Büro und stellte mir den italiener Carlo Fonda von ICTP vor, der an der Polytechnic in den nächsten 10 Tagen mit einer Handvoll Studierenden und Dozierenden ein „Wireless Networking“ Projekt umsetzt. Nach ein paar Sätzen italienisch war klar, dass die Gruppe aus Triest mit der ähnlichen Haltung ein Projekt leiten ohne mit imperialer Haltung westliche Vorstellungen durchzusetzen. Laut Carlos Wiki-Webseite fand im Juni 2006 ein Trainingskurs in Wireless Hacking in Triest statt wonach nun die gewonnenen Erkenntnisse in Blantyre umgestezt werden und die Colleges und Spitäler um die Polytechnic kabellos vernetzt werden.

Auch Carlo war entsetzt von den hohen ISP (Internet Services Provider) Preisen in Malawi und auch darüber, dass das VSAT Equipment, welches vor einem Jahrzehnt vom United Nations Development Programme (UNDP) auf der Polytechnic aufgestellt wurde, nun von Paulos Nyirenda kommerziell angeboten wird. Die Polytechnic bezahlt SDNP monatlich US$ 3000 für 256 Kbit Uplink und 512 KBit Downlink Verbindung.

Beim Gespräch mit Carlo stellte sich zudem heraus, dass er seine Projekte jeweils mit Personen aus Wireless Community durchführt, welche ich zum Teil vom Chaos Communication Congress her kenne (Freifunk.net etc.). So hat beispielsweise Elektra Wagenrad vor einem Jahr einen interessanten Vortrag über „Wifi Longshots“ in Bangladesh gehalten. Eben dieses Wissen kommt auch beim ICTP Wireless Workshop zum Einsatz und ist für Entwicklungsländer eine geeignete Technologie. Während Kabelverbindungen in Afrika oft ausgegraben und die Kabel anderweitig Verwendung finden erlauben Wireless Verbindungen weitreichende Distanzen (Rekord 279 KM) zu überbrücken. Zudem erlaubt wireless meshed networking das Aufteilen von vielen Internetverbingunen mit schmaler Bandbreite.

„Fupa langa“ Mein Rückgrat

In einer Nacht- und Nebelaktion, wurden wir gestern Teil des neuen Videos Clips von Joseph Nkasa. Der Clip zeigt hauptsächlich den Sänger und seine Frau. Der Text handelt von der Liebe. Er singt dass sie sein Rückgrat ist. Um unseren schwarzen Freunden beim betrachten noch etwas Würze und Amusement zu bringen, hat uns Anderew gebeten für eine kurze Sequenz unter dem Vollmond zu tanzen, zu singen und nicht zu letzt uns zu Küssen.

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Katamaran

Wir mieten uns ein Katamaran um zur Insel zu segeln.
Der Wind ist stark, das Boot ist schwach. Ein Seil reisst und der Mast bricht ab. Wir sind nicht weit entfernt vom Ufer, und ca 20m von uns entfernt taucht ein Fischerboot auf, mit breitgrinsender Besatzung. Allzugerne wollen sie uns helfen. Von weitem geben sie auch schon den Preis der diese „Hilfe“ kosten wird bekannt: 2000Kwacha (c.a 20Sfr.) Dies ist in etwa was ein Haushälter in einem Monat verdient.
Wir willigen nicht ein, lassen uns aber dennoch abschleppen.
Am Ufer angelangt, fangen lange Diskusionen an. Am Ende bezahlen wir Ihnen 5Liter Disel und 500Kwacha.
Naja. Die weisse Haut bleibt weisse Haut.

Die Lodge von Samantha

Es sind die kleinen immer wiederkehrenden Sachen die einem Manchmal wirklich die Nerven rauben. Manchmal denkt man es gäbe keine Fortschritte, nicht kleine, nicht Grosse.
Man kann jahrelang bei jemandem jeden Morgen Fisch kaufen und man wird jeden Morgen aufs neue eine halbe Stunde um den Preis feilschen müssen. Malawier haben eine Antwort auf solche sachen: Tschontscho, its like that, life goes on…

Offizielle Thin Client Übergabe

handover1 Gestern Nachmittag um 16:00 Uhr zentralafrikanischer Zeit (CAT) fand die offizielle Übergabe der Thinclients an die Bibliothek der Polytechnic statt. Die „Zeremonie“ locierte im „Audiovisual“, wo ein Teil der Thinclients (12 Stück) aufgebaut ist. Leider war der Vice-Chancellor der University of Malawi wegen seines engen Zeitplans nicht anwesend. Martin Thawani der Bibliothekar der Polytechnic eröffnete den Anlass mit ein paar Worten zu meinem letzten Aufenthalt 2004, als ich während 5 Monaten an der Polytechnic Netzwerk und Server für die Schule aufgesetzt hatte. Martin Thawani lobte den Einsatz mit Freier Software insbesondere deshalb, da diese die Problematik von Viren und Spam in engen afrikanischen Bandbreiten massiv behebt. (Auf dem Bild ist links der Bibliothekar Martin Thawani und rechts Alex Antener bei der symbolischen Übergabe des Buches „Free as in Freedom“ über Richard Stallman zu sehen). Nach seiner Einführung fügte ich hinzu, dass wir im ITZ an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich Freie Software (GNU/Linux Debian) auf den Servern für den Schulbereich mit grossem Erfolg einsetzen. Und dass eben diese Thinclients welche das ITZ der Polytechnic schenkt auch bei uns Verwendung finden und somit auch die Studierenden und Dozierenden der Polytechnic es verdienen mit den neusten informationstechnologischen Mitteln zu arbeiten und nicht der verbrauchte westliche Computerschrott zugeschoben werden sollte wurde mit Applaus bestätigt. Der Principal Dr. Charles Mataya zeigte sich sehr dankbar und erzählte uns von seinen Anfängen als er 1981 auf Unix Rechnern in der Uni sein PhD machte. Er meinte, dass mit dieser Zusammenarbeit zwischen der HGKZ und der Polytechnic eine zukünftige interkulturelle Partnerschaft eingeleitet werden sollte und so weiterhin zusammenzuarbeiten. Zum Ende des Übergabe schenkte uns der Bibliothekar Martin Thawani 2 traditionelle malawische Masken und eine geschnitze Afrika Karte.

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Ich möchte an dieser Stelle meiner Chefin Barbara Berger und Ihrem Stellvertreter Harry Rauter vom ITZ der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zurich herzlich für die Unterstützung danken. Auch Ramon Cahenzli und Gino Filadoro schicke ich mein warmes Danke für ihre Zusammenarbeit. Nathalie Bissig verdient meinen besonderen Dank für ihre wundervollen Bilder, welche uns allen grosse Freude bereiten.

23C3

23c3 Der 23igste Chaos Communication Congress findet vom 27. bis 30. Dezember 2006 in Berlin statt. Der unter der „23“ stehende Kongress trägt den wunderbaren Titel: „Who can you trust?“. Weil zu disem Thema das Malawi Projekt gut passt, halte ich am dritten Kongresstag einen Vortrag über Malawi.

Offizielle Übergabe

shirt Heute Nachmittag wird die offizielle Übergabe der Thinclients stattfinden. Der Principal Dr. Charles Mataya und der Biblothekar Mr. Martin Thawani werden den Medien die von der HGKZ geschenkten Thinclients vorstellen und über die Einflüsse von freier Software in Malawi sprechen.

Hier einige Bilder der T-shirts, welche wir für diesen Anlass gedruckt haben. „Anthu Ozindikira amagwirisa ntchito GNU/Linux Software“ heisst „selbst denkende Menschen benutzen GNU/Linux Software“. 🙂